|
Kartoffeln im eigenen Garten anbauen
Ursprünglich wurde die Kartoffel als Zierpflanze wegen ihrer schönen Blüte und ihres vollen Laubes nach Deutschland importiert. Inzwischen ist die Kartoffel jedoch aus der guten deutschen Küche und dem heimischen Garten nicht mehr wegzudenken. In Geschmack, Form und Farbe gibt es die verschiedensten Sorten. Demgemäß sind auch die Anbau- und Erntezeiten sehr verschieden.
Pflege
Die Kartoffel stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, am besten gedeiht sie jedoch in lockerem, sandigem Lehmboden mit viel Sonne.
Der Boden sollte um die Pflanzen herum regelmäßig und vorsichtig mit einer Hacke gelockert und das Unkraut entfernt werden. Bei Trockenheit regelmäßig bewässern. Ca. 4 Wochen nach dem Aufgehen der Jungpflanzen kann die Erde um die Pflanzen 20 – 30 cm hoch angehäufelt werden, um das Grünwerden der Kartoffeln zu verhindern und dass Unkrautwachstum vermindert.
Pflanzung
Der Boden sollte vor der Pflanz- bzw. Aussaatzeit gut gelockert und mit Stallmist oder Kompost gedüngt werden. Diese Arbeiten gehören zur Gartenpflege im Frühling dazu.
Saatkartoffeln ohne Vorkeimen können je nach Sorte, Frühkartoffeln ab Mitte März, mittelfrühe Kartoffeln Anfang April und späte Sorten Ende April im Gemüsegarten ausgesät werden. Es empfiehlt sich jedoch die Knollen ein paar Wochen vorkeimen zu lassen. Hierzu die Knollen mit den Augen nach oben in Kisten legen und an einen hellen, mäßig warmen Platz stellen. Ende März/ Anfang April können sie dann ausgepflanzt werden, aber sehr vorsichtig, da die frischen Triebe sehr zerbrechlich sind. Die Temperaturen sollten bereits bei ca. 7-10 Grad liegen und der Boden abgetrocknet sein. Der Pflanzabstand beträgt je nach Größe ca. 45 x 45 cm, die Pflanztiefe ca. 10-15 cm.
Sollte zu dieser Zeit noch mit Nachtfrost zu rechnen sein, empfiehlt sich eine Abdeckfolie oder ein Tunnel oder das Anhäufeln von Erde, um die oberirdischen Teile vor Frost zu schützen. Das Anhäufeln der Erde bewirkt außerdem, dass sich an den mit Erde bedeckten Sprossen weitere Wurzeln und Knollen bilden.
Die Kartoffel ist ein Starkzehrer, denn sie benötigen viel Stickstoff. Dies bedeutet, dass sie in der Fruchtfolge nach einer Gründüngung oder Schwachzehrern, wie Erbsen oder Bohnen, gepflanzt werden sollte. Da die Kartoffel den Boden sehr schön lockert, eignen sich als Nachkultur für den Herbst beispielsweise Spinat oder Stielmus.
Ernte und Lagerung
Ca. 3 Wochen nach dem Absterben des Laubes und wenn die Kartoffelschale fest ist, kann geerntet werden. Mit Ausnahme der Frühkartoffeln. Sie können bereits geerntet werden, wenn die Pflanze noch in voller Blüte steht.
Je nach Sorte liegen die Erntetermine zwischen Juli und Ende September. Zum Ausgraben der Kartoffeln eignet sich eine Grabegabel, da die Kartoffeln hiermit kaum beschädigt werden und die Erde durch Abschütteln leicht zu entfernen ist. Natürlich kann auch vorsichtig mit einem Spaten angehebelt und danach mit Hand ausgelesen werden.
Möchte man die Kartoffeln einlagern, sollten sie voll ausgereift, trocken, sauber von Erde (auf keinen Fall gewaschen) und unbeschädigt sein. Sie können auf Lattenrosten, in Körben oder luftdurchlässigen Kisten an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert werden.
Leckere Rezepte:
- Kartoffelgratin
- Kartoffelsuppe
- Kartoffelpuffer
- Pellkartoffeln mit Quark
Bekannte Sorten
Linda: Mittelfrühe Kartoffelsorte mit kleinen, gelben Knollen. Sie sind im Geschmack sehr fein und aromatisch und eignen sich sehr gut zum Einlagern.
Sieglinde: Die lang-ovalen, gelben Kartoffeln schmecken kräftig. Sie eignen sich jedoch eher zum Frischverzehr als zum Einlagern.
Agria: Die Knollen sind länglich und die Schale dunkelbraun. Sie können ab September geerntet werden.
Nicola: Diese festkochende Sorte ist lang-oval mit gelber Schale, schmeckt angenehm nach Kartoffel und ist für die Einlagerung bestens geeignet.
|
